Der aufmerksame Leser weiß, dass ich großer Fan von Synlology bin und die Geräte eigentlich sehr schätze (mit einer kleinen Ausnahme).
Zur Zeit läuft die Beta Phase von DSM 7, dem Betriebssystem, welches auf den Synology Geräten läuft. Dessen Erweiterung Active Backup for Business hat endlich eine von mir lang gewünschte Erweiterung bekommen.
Mithilfe eines Agents können nun Linux-Server, die ihr z.B. bei Hetzner oder Digital Ocean stehen habt auf eurem NAS sichern. Aber nicht nur das, die Erweiterung bietet auch ein zusätzliches Interface an, mit dem ihr euch Dateibrowser basiert durch das Backup durchhangeln könnt und Datein/Ordner downloaden oder wiederherstellen könnt.
Voraussetzungen
Ihr braucht eine Synology auf der DSM 7.0 rennt. Zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich diese, wie erwähnt noch im Beta-Stadium. Euer NAS muss über das Netz aufrufbar sein, Port 5510/tcp sollte freigegeben werden, damit der Agent auf dem Server mit eurer Synology kommunzieren kann.
Serverseitig werden zum jetzigen Zeitpunkt Debian 8 - 10, Ubuntu 16.04, 18.04, 20.04 sowie Distributionen mit RPM-Paket-Basis unterstützt. Ich selbst nutze es zum jetzigen Zeitpunkt unter Debian und Ubuntu, bisher ohne Probleme.
(Unbezahlte) Empfehlung: Ich bin seit Jahren sehr zufriedener Kunde bei Hetzner und nutze die dortige Hetzner-Cloud. Wer noch kein Kunde bei Hetzner ist, deren Cloud aber mal testen möchte, kann sich gerne über diesen Link registrieren und erhält 20 Euro Startguthaben und tut mir nebenbei noch etwas gutes, wenn ihr dort auch nach Testphase zahlender Kunde bleibt. 😉
Installation
Die Einrichtung ist schnell erledigt. Auf eurer Synology angemeldet, wechselt in das Package Center, sucht dort nach der Erweiterung Active Backup for Business und installiert diese.
Öffnet diese anschließend, wechselt in den Bereich Physical Server und dort in den Reiter Linux. Dort öffnet sich durch Klick auf Add Device ein neues Fenster wo ihr die Pfade zum Guest Agent herunterladen könnt.

Das Archiv muss irgendwo auf dem Server abgelegt und entpackt werden. Ein Aufruf mittels sudo ./install.run startet dann die Installation und installiert die notwendigen Abhänigkeiten. Hier muss man ggf. bei Ubuntu aufpassen, dieses sorgte bei mir beim Kernel Module erst für Probleme. Auch auf eurem Server solltet ihr bei einer ggf. vorhandenen Firewall darauf achten, dass Port 5510/tcp freigegeben ist.
Nach Installation ist der Client mittels abb-cli aufrufbar. Ein abb-cli -h zeigt einem alle möglichen Paramater an, mittels abb-cli -c wird die Verbindung zum heimischen NAS aufgebaut, abb-cli -s zeigt euch den aktuellen Verbindungszustand an.

Sobald die Verbindung erfolgreich aufgebaut wurde, taucht der Server automatisch im Active Backup for Business auf. Über diesen können Zeitpunkte für Backups geplant oder ein manuelles Backup gestartet werden.
Ist das erste Backup durchgeführt, könnt ihr die Inhalte über das Portal begutachten.

Auch lässt sich in Active Backup mit Templates arbeiten, wie welcher Server gesichert werden soll. So lässt sich beispielsweise festlegen ob der gesamte Server oder nur das System Volume gesichert wird, ob eine Transferverschlüsselung aktiviert werden soll usw..
Abschließend noch mal der Hinweis. Vergesst nicht, zum jetzigen Zeitpunkt ist DSM 7.0 immer noch Beta, es kann somit immer noch zu Datenverlust kommen. Und auch einen NAS sollte man im Idealfall auch noch mal backupen.